Die 3 Typen von Investoren
Die drei Investorentypen im Überblick
Unabhängig von Anlagestrategie, Kapitalhöhe und Anlagehorizont lassen sich Investoren grundsätzlich in drei Gruppen unterteilen:
Ambitionierte Investoren („know-something“) – Sie treffen aktiv Entscheidungen, analysieren den Markt und streben langfristig eine überdurchschnittliche Rendite an.
Passiv investierende „know-nothing“-Investoren – Sie sind sich ihrer begrenzten Marktkenntnisse bewusst und setzen auf passive Anlagestrategien wie ETFs.
Unbewusste „know-nothing“-Investoren – Sie halten sich für ambitionierte Investoren, handeln jedoch oft irrational und erleiden dadurch Verluste.
Während ambitionierte Investoren ihre Strategien gezielt optimieren und passiv investierende Anleger von Marktrenditen profitieren, birgt der unbewusste „know-nothing“-Investor das größte Risiko – für sich selbst und den Markt.
Der ambitionierte Investor
Ein erfolgreicher ambitionierter Investor erzielt über lange Zeiträume hinweg eine Rendite, die deutlich über dem Marktdurchschnitt liegt. Dies gelingt ihm durch:
Fundamentalanalyse: Identifikation von unterbewerteten Unternehmen mit Wachstumspotenzial.
Rationale Investmententscheidungen: Kein Handeln auf Basis von Emotionen oder Marktstimmungen.
Langfristige Strategie: Geduldiges Warten auf Wertsteigerungen statt kurzfristiger Spekulation.
Investieren in überbewertete Aktien in der Hoffnung auf steigende Kurse ist Spekulation – und langfristig selten profitabel.
Der bewusste „know-nothing“-Investor
Diese Investorengruppe erkennt, dass sie keine Zeit oder Fähigkeiten besitzt, um aktiv den Markt zu analysieren. Deshalb setzen sie auf eine der folgenden Strategien:
Passives Investieren über ETFs: Ein Investment in breit diversifizierte Indexfonds (z. B. S&P 500 oder MSCI World) ermöglicht eine durchschnittliche Marktrendite mit minimalem Aufwand.
Kapital einem ambitionierten Investor anvertrauen: Durch Investments in aktiv gemanagte Fonds oder professionelle Vermögensverwalter besteht die Chance auf überdurchschnittliche Renditen – allerdings mit höheren Kosten und Risiken.
Da ETFs oft Kosten von nur 0,05 % jährlich verursachen, während aktiv verwaltete Fonds deutlich teurer sind, sollte dieser Weg gut überlegt sein.
Der unbewusste „know-nothing“-Investor – Die größte Gefahr
Der unbewusste „know-nothing“-Investor glaubt, er wäre ein ambitionierter Investor – in Wahrheit handelt er irrational, trifft Entscheidungen aufgrund von Emotionen und erleidet langfristig Verluste. Typische Fehler dieser Gruppe sind:
Übermäßiges Vertrauen in eigene Fähigkeiten – Fehlentscheidungen werden nicht erkannt.
Handeln auf Basis von Trends und Meinungen – Anstatt fundierte Analysen durchzuführen, folgt man der Masse.
Emotionales Investieren – Gier, Angst und Pessimismus bestimmen Kauf- und Verkaufsentscheidungen.
Ein bekanntes Sprichwort aus der Pokerwelt passt perfekt zu dieser Investorengruppe:
„If you have been in a poker game for a while, and you still don’t know who the patsy is, you’re the patsy.“
Diese Investoren sind oft die Ursache für Marktübertreibungen und Fehlbewertungen – die wiederum ambitionierten Investoren Chancen bieten.
Fazit: Welche Strategie passt zu dir?
Jeder Anleger muss entscheiden, welcher Investorentyp er sein möchte. Für die meisten Anleger ist es sinnvoll, eine durchschnittliche Marktrendite zu akzeptieren und passiv in ETFs zu investieren. Nur eine kleine Gruppe ambitionierter Investoren schlägt langfristig den Markt.
Der wichtigste Schritt: Ehrliche Selbstreflexion. Wer sich unsicher ist, sollte seine eigene Performance mit einem Index vergleichen – und sich gegebenenfalls für eine passivere Strategie entscheiden.